Als Tai Chi Chuan in erster Linie als Kampfkunst ausgeübt wurde, waren die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden willkommene „Nebenwirkungen“. Inzwischen stehen bei vielen Menschen die gesundheitlichen Aspekte des Tai Chi im Vordergrund. Daher erzählen wir euch hier auf welchen Ebenen Tai Chi eure Gesundheit verbessern kann. Dies wurde auch durch einige wissenschaftliche Studien belegt, zu denen wir euch bei einem Schnupperkurs gerne mehr erzählen.
Wie bei allen Dingen im Leben sind die Auswirkungen natürlich individuell und stärker, je intensiver und häufiger du Tai Chi praktizierst. Doch schon zu Beginn werden sich erste positive Veränderungen zeigen.
1. Muskulatur, Faszien und Rücken
Tai Chi beansprucht deine Muskulatur nicht nur, sondern stärkt sie dabei auch noch.
Was Tai Chi bei dir bewirken kann:
- Allgemeine Beweglichkeit wird verbessert.
- Sogenannte "versteckte" Muskeln werden angesprochen.
- Stützmuskulatur wird gekräftigt.
- Faszien werden wieder weicher und geschmeidiger (Collagen-3)
- Neues Bindegewebe wird gebildet
- Die Beweglichkeit der Wirbelsäule wird speziell trainiert
- Spezielle Übungen für die Bandscheiben.
- Gelenke werden schonend trainiert und dadurch beweglicher
- Stützenden Muskeln gekräftigt.
2. Haltung und Atem
Du wirst durch regelmäßige Praxis auch Veränderungen der Körperhaltung und der Atmung beobachten.
- Unnötige Spannungen im Körper werden abgebaut
- Verkürzte Muskeln werden gestretched - schwache Muskeln gestärkt
- Faszien werden schonend gedehnt
- Die richtige Körperhaltung ermöglicht ein freies, unbehindertes Atmen
- Atem wird ruhiger und tiefer, auch die Stimme verändert sich: Wir bekommen viele positive Rückmeldungen von Sängern, die bei uns praktizieren
- Eine aufrechte, offene Körperhaltung wirkt positiv auf andere Menschen, aber vor allem stärkt sie die eigene Psyche und hellt die Stimmung auf.
Insgesamt stellt sich eine Körperhaltung ein, die den Bewegungsapparat nicht mehr als notwendig belastet und so vielen Beschwerden vorbeugt bzw. diese lindern oder beseitigen kann.
3. Chi - Lebensenergie im Fluss
Die dritte - energetische - Ebene, baut auf der korrekten Haltung und der befreiten Atmung auf: Die Lebensenergie Chi kann nun wieder in Fluss kommen. Im Tai Chi erlernen wir das Geheimnis, sich im energetischen Fluss zu bewegen, so dass keine Energieblockaden entstehen. Das beugt nicht nur Krankheiten vor, sondern wirkt auch positiv auf die Psyche.
- Die Qigong Übungen regen den Energiefluss an und balancieren alle Energiemeridiane aus.
- Die speziellen Energie-Übungen aus der Taoistischen Meditation und dem Tai Chi sind in der Lage, sogar das sogenannte „vorgeburtliche“ Chi wieder aufzuladen.
4. Mentale Stärke
Stress und negative Emotionen sind in unserem modernen Leben allgegenwärtig und schwächen das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte. Bereits die ersten Übungsstunden lassen dich eine Auszeit vom Stress- und Sorgengeplagten Alltag erleben. So gelingt es uns, unser Leben mit neuer Energie und einer anderen Perspektive anzugehen.
Innerer Friede und Zur-Ruhe-Kommen können durch Entspannungsübungen alleine nicht erreicht werden. Erst ein vitaler Energiefluss, der alle Energiezentren aktiviert und harmonisiert, „spült“ die negativen Kräfte aus dem System und befreit den Geist von der Flut der Gedanken.
"Bringst du deinen Körper in die richtige Haltung und konzentrierst du dich auf das Eine, dann wird die himmlische Harmonie über dich kommen." (Chuang Tzu)
5. Lebensfreude
Einen besonderen Stellenwert nimmt im Authentischen Yang-Stil die Lebensfreude, das Lebendigsein, im Hier-und-Jetzt-Sein, ein. Dies nennen wir — inspiriert von Meister Chu — "Happy Chi". Anders als rein beruhigende Meditations- oder Entspannungsübungen, gewöhnt man in unserem Tai Chi den Körper an Körperhaltungen, die man spontan einnehmen würde, beispielsweise wenn es einem sehr gut geht oder man intensive Freude empfindet.
Emotionen beeinflussen die Körperhaltung und umgekehrt
Geht es einem weniger gut, oder hat man Stress, nimmt der Körper Schutzhaltungen ein, die längerfristig energetisch blockieren. Rein mental ist es oft sehr schwer, sich aus dieser Spirale zu befreien. Hier kann Tai Chi helfen.
Zum Glück kann man umgekehrt auch vom Körper auf die Emotionen einwirken: die energetischen Haltungen des Tai Chi bauen Stress ab, indem sie die Ausschüttung von Stresshormonen unterbinden — so erwecken wir die Lebensfreude.
Medien
Hier findest du eine Auswahl an online lesbaren Artikeln über Tai Chi Chuan.
Deutsch
- Spiegel Online: Nervenleiden: Tai-Chi hält Parkinson-Patienten im Gleichgewicht
- Der Standard: Tai Chi lindert Gelenkprobleme
- Stern: Vorbeugen mit Tai Chi
- Bild: Was bringen Qigong und Tai Chi wirklich?
- Fit For Fun: Kampfkunst gut gegen Arthritis
- heilpraxisnet.de: Mit Tai Chi gegen Arthritis-Beschwerden
Englisch
- The New York Times:
- Tai Chi Benefits Patients With Parkinson’s
- Staying Fit (and Unplugged) With Tai Chi
- A Downside to Tai Chi? None That I See
- BBC News:
- Tai Chi 'could be prescribed' for illnesses
- Tai Chi prevents elderly falls say geriatrics societies
- The Guardian: Tai chi can help older patients with disabling conditions – study
- The Washington Post: Tai chi, a Chinese gentle movement exercise, may ease chronic disease
- Harvard Health Publications: the health benefits of tai chi
- Harvard Magazine: Easing Ills through Tai Chi
- Time: Among Tai Chi’s Many Benefits: Raising Quality of Life in Heart Failure Patients
- The Telegraph: Tai chi is the perfect antidote to a digital age
- The Huffington Post:
- Can Tai Chi Really Slow Aging? A New Study Has The Answer
- 3 Ways Tai Chi Trains the Brain
- Tai Chi Boosts Brain Functioning, Study Suggests
- Bangor Daily News: Tai chi improves balance, prevents falls, Maine pilot project shows
- Digital Journal: New Study Links Long-Term Tai Chi Mind-Body Exercise to Improved Cognitive Function in Older Adults
- Huff Post Healthy Living: Health Benefits of Tai Chi and Qigong
- Rodale Wellness: Build Stronger Bones with Tai Chi
- Asian Scientist Magazine:
- Tai Chi Reduces Stress & Inflammation
- Tai Chi Helps People With Chronic Disease